Die Mexiko-Hilfe feiert 2021 ihr 35-jähriges Jubiläum. An welchen ganz besonderen Moment erinnerst du dich gerne zurück?
Ganz besonders gerne erinnere ich mich natürlich an die Geburtsstunde der Mexico-Hilfe zurück. Die Anfänge der Stiftung gehen auf die WM 1986 zurück. Wir haben damals so viel Leid und Not vor Ort gesehen. Diese Momente haben die gesamte Delegation sehr berührt und so spendete Rudi Völler damals als Allererster 5.000 DM. Diesen Moment werde ich wohl nie vergessen.
Würdest du die Stiftung als dein Lebenswerk bezeichnen?
Ich bin nun schon 96 Jahre alt und ich habe viele beeindruckende Ereignisse erleben dürfen. Doch im Alter weiß man, dass nicht die Auszeichnungen und Ehrungen das Wichtigste sind, sondern viel mehr die Menschen entscheidend sind, für die man sich eingesetzt hat bzw. zu deren Leben man etwas positiv beitragen konnte. Die Mexico-Hilfe sehe ich daher schon als eine Art Lebenswerk an und bin mehr als nur stolz darauf, dass sie Dank des DFB meinen Namen tragen darf. Das ehrt mich sehr!
Wem wolltest du schon immer einmal deinen ganz besonderen Dank aussprechen?
Mein ganz besonderer Dank gilt allen Menschen, die sich bisher für die DFB-Stiftung Egidius Braun eingesetzt haben. Nicht nur nennenswerten und berühmten Fußballern, sondern auch den „kleinen“ Leuten, die keine Mühe scheuen, sich immer wieder regelmäßig für die Hilfsprojekte der Stiftung stark zu machen.
Desweiteren möchte ich dem Kindermissionswerk danken, mit dem wir eine hervorragende und vertrauensvolle Kooperation führen. Sich in einem solchem Maße gegenseitig zu vertrauen, ist in der heutigen wirtschaftlichen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich und unterstreicht zusätzlich nochmals den Kerngedanken der Stiftung: Gemeinsam Gutes tun!
Natürlich gilt mein Dank auch dem DFB, der die Stiftung und somit insbesondere die Mexico-Hilfe als festen Bestandteil seines Systems ansieht und zum Beispiel Benefizländerspiele schon immer eine Selbstverständlichkeit waren. Außerdem danke ich allen Spendern, mit deren Hilfe wir Gutes tun dürfen.
Den Slogan „Fußball – mehr als ein 1:0“ hast du gelebt und ganz besonders geprägt. Was möchtest du jungen Sportlern mit auf den Weg geben?
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, diesen jungen Sportlern zu vermitteln, dass sie als Vorbilder fungieren sollen. Sie sollen sich bewusst sein, was Fußball alles bewirken kann und dass es um viel mehr geht, als „nur“ um ein entscheidendes Fußballspiel. So besuchte auch die U 17 das Waisenhaus „Casa de Cuna“ im mexikanischen Quéretaro. „Mit dem Besuch wird deutlich, wie wichtig soziales Engagement ist. Was der DFB und seine Egidius-Braun-Stiftung hier in den letzten 35 Jahren geleistet haben, ist absolut vorbildlich. Das ist auch für die Persönlichkeitsentwicklung meiner jungen Spieler enorm wichtig“, hat Trainer Steffen Freund gesagt. Für mich ist es wirklich toll zu sehen, dass der 1986 entsprungene Hilfsgedanke bis heute an nachfolgende Generationen weitergegeben wird. Ich hoffe sehr, dass das soziale Engagement stets eine zentrale Rolle des Fußballs sein wird.